Schneeschleuder 98620
Die Schneeschleuder 98620 ist in ihrer Entstehung ein wahrlich sonderbares Gefährt. Einst auf der Schneebergbahn eingesetzt fand sie ihren Weg auf die österreichischen Schmalspurbahnen bosnischer Spurweite. Zusammengebaut wurde sie aus unterschiedlichsten verfügbaren Teilen. So stammt der Kern der Fräse, das Schleuderaggregat samt Getriebe, Schaufelpropeller und Vorschneidepropeller von Martin Beilhack aus Rosenheim. Dieses Räumwerk wurde aber stark improvisiert modifiziert, viele Bleche einfach freihand geschnitten und verschweißt.
Anfangs auf der Schneebergbahn wurde sie von dort nach Sankt Pölten überstellt und 1966 auf den zweiachsigen Personenwagen 3726 aufgebaut. Danach wurde sie auf der Mariazellerbahn stationiert. Im Laufe der Jahre fanden keine großen baulichen Veränderungen mehr statt. Sie wurde aber mehrmals lackiert. Derzeit steht sie in Kienberg- Gaming, vom dort am Boden liegenden abgeblätterten Lack kann man von mindestens sieben Lackschichten ausgehen, einer Grundierung in grau, möglicherweise eine zweite Schicht in braun. Danach finden sich unterschiedlichste Rottöne, die alle samt in Richtung Blutorange gehen.
Die seitlichen Schilder des Räumwerks sowie die Auswürfe oben waren in unterschiedlichem Ausmaß mit gelben Warnlack versehen. Von Einsätzen auf der Krumpe ist bekannt, dass sie damals komplett in Rot lackiert war. Das Dach war dabei immer silber.
Die Spuren der Schleuder führen nach ihrer Zeit auf der Schneebergbahn auf die Mariazellerbahn. Dabei kam sie bis nach Gresten und nach Gußwerk. Nach einer Überholung in Sankt Pölten, dabei wurde die Beschriftung erneuert und um die Computernummer erweitert, kam sie ins Waldviertel. Der dortige Einsatz Mitte / ende der Achtziger, Anfang Neunziger war von kurzer Dauer. Einige Ausfahrten sind per Foto bestätigt, aber schon nach kurzer Zeit kam es zu einem Motorschaden, welcher bis zum Ausscheiden der Schleuder nicht mehr repariert wurde.
Nach ihrem Ausscheiden aus dem ÖBB Bestand wurde sie verkauft und gelangte auf die Ybbstalbahn Bergstrecke, wo sie seit dem steht.
Im Modell wurden alle relevanten Bauteile berücksichtigt, und von ihren Originalstärken in den richtigen Maßstab gebracht. So zum Beispiel sind die Bohrungen am Vorschneidepropeller auch im Modell entsprechend nachgebildet. Das Schleuderaggregat wurde für den Anlagenbetrieb mit angelegten Seitenteilen dargestellt. Diese sind konstruktionsbedingt fix.